silvaSELECT Hybridbirke
Betula platyphylla var. japonica x Betula pendula
Die Birke trägt als Pionierbaumart zur schnellen Wiederbewaldung und Waldranderschließung bei. Sie ist im Vorwald ein wichtiger Wegbereiter, durch den die Humusansammlung gefördert und die Spätfrostgefahr herabgesetzt wird. Das Holz der Birke gewinnt durch seine helle Farbe und seinen silbrigen Glanz zunehmend Bedeutung in der Möbelindustrie vor allem bei der Furnierherstellung.
Das Pflanzenmaterial
Bereits 1953 wurde im ehemaligen Forstamt Escherode eine Nachkommenschaftsprüfung mit zweijährigen Hybridbirken angelegt. 1980 wurden daraus Mutterpflanzen für die Mikrovermehrung und anschließende Prüfung selektiert. Die nach Stammform und Wuchsleistung beste Nachkommenschaft stammt aus der Kreuzung Betula platyphylla var. japonica x Betula pendula. Im Alter von 30 Jahren wurden daraus die 20 besten Individuen ausgewählt und in vitro Kulturen im Gewebekulturlabor der Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) etabliert und vermehrt. Im Frühjahr 1989 wurden in den Niedersächsischen Forstämtern Neuhaus und Elm Klonprüfungen angelegt. Eine weitere Fläche entstand im Herbst 1990 im Forstamt Dannenberg.
Abbildung 1: Hybridbirke, Klon Granat, Alter: 20 Jahre
Vorteile der selektierten Hybridbirken
In vitro vermehrte selektierte Hybridbirken weisen eine hervorragende Wüchsigkeit gegenüber Sämlingen auf, wie die von der NW-FVA in Escherode erhobenen Daten belegen. Besonders in Bezug auf das Merkmal Stammform werden die Vorteile des selektierten Pflanzenmaterials deutlich.
In der Klonprüfung im Forstamt Dannenberg sind die sechs mikrovermehrten Klone den Hybrid-Sämlingen in den Merkmalen BHD, Höhe und Ausfall signifikant überlegen (Abbildung 2).
Sämlingen und Hybridbirkenklonen im Vergleich (Forstamt Dannenberg, 1999)
Die Ergebnisse zeigen, daß die Anzucht von in vitro vermehrten Hybridbirkenklonen eine vielversprechende Alternative zu Sämlingen ist. So liefern die Birken nach Angaben der NW-FVA nach 25 Jahren 90 fm/ha, also fast das doppelte gegenüber einer herkömmlichen Sandbirke.
Qualitäten
Die Klonmischung besteht aus max. 5 Hybridbirkenklonen.
Alle Pflanzen werden von uns während der Abhärtungsphase im Gewächshaus mit symbiontischen Mykorrhizapilzen beimpft. Dadurch wird ein schnelles Anwachsen am Naturstandort gewährleistet.
Waldbauliche Hinweise
Ihre Planung sollte vorsehen, 100 bis 150 Z-Bäume/ha herauszupflegen. Wir empfehlen bei der Hybridbirke, das hochwertige Pflanzenmaterial mit Stückzahlen von 400 bis 900 Bäumen/ha gleichmäßig verteilt auf die Flächen zu bringen und Füllholz zu integrieren. Als endgültige Pflanzenanzahl werden 1600 Pflanzen/ha (Pflanzverband 2,5 x 2,5 m) empfohlen.
Die Birke kann außerdem bei Erstaufforstungen mit beigemischt werden. Durch den schnellwachsenden Schirm bietet sie einen hervorragenden Frostschutz, sorgt für Leistungssteigerung und Strukturverbesserung. Das gleiche gilt für die Aufpflanzung an Wegrändern und bei lückigen Naturverjüngungen.
Die Birke hat eine hohe Leistungsfähigkeit auch auf ärmeren Sandstandorten unter der Voraussetzung, dass eine gute Wasserversorgung gewährleistet ist. Aber auch hier gilt: die besten Erträge erreichen Sie auf humusreichen Böden.
Hinweise zum FoVG
Hybridbirken unterliegen nicht dem FoVG, da sie in der Liste der Baumarten und künstlichen Hybriden, die der Richtlinie 199/105/EG unterliegen (Anlage zu §2 Nr. 1), zur Zeit nicht aufgeführt sind. Die Klone sind unter den Registernummern der Einzelklone als Vermehrungsgut der Kategorie „Geprüft“ (GP) zugelassen. Eine Aufstellung der Registernummern wird den Lieferpapieren beigefügt. Sie erhalten ein Klongemisch von mind. 4 Klonen zuzüglich Lizenzgebühr.
Download: Information Hybridbirke